Robert-Wetzlar-Berufskolleg Bonn
PROJEKTTAG „FRIDAY FOR FLUTHILFE“ Wir, die FSH 120 (Heilerziehungspflegeklasse Oberstufe) hat direkt nach den Sommerferien gemeinsam mit Frau Wunderer, unsere Projekt- und Pädagogiklehrerin beschlossen, dass wir als Klasse in einem von der Flutkatstrophe betroffenem Gebiet helfen möchten. Eigentlich wollten wir unsere Hilfe bei Einrichtungen der Behindertenhilfe anbieten, die eventuell betroffen sind, Unsere Nachfragen ergaben aber, dass die Einrichtungen in der Umgebung entweder komplett evakuiert waren, schon ausreichend Hilfe hatten oder gar keine Hilfe benötigten. Deswegen haben wir uns dazu entschlossen, dass wir direkt ins Ahrtal fahren, denn helfen wollten wir auf jeden Fall! 14.09.2021 Nun war es so weit: über die Internetseite www.helfer-shuttle.de haben wir uns informiert, was wir mitnehmen müssen und wo die Helfer- Shuttle-Busse abfahren, um von dort zu den Einsatzstellen zu gelangen. Das Helfercamp in Grafschaft war riesig und unglaublich gut organisiert. Dort gab es super viel Verpflegung und Arbeitsmaterialien wie Schutzbrillen, Handschuhe, Schaufeln, Werkzeug etc, was alles aus Spenden bestand. Wir als Klasse haben auch leckere Essensspenden beigesteuert. Wir haben als Klasse (wir sind mit 10 Schüler*innen nur eine sehr kleine Klasse, sechs davon waren mitgekommen) gemeinsam mit Frau Wunderer von einem Scout unseren Arbeitsauftrag, bekommen und der hieß: „Boden abstemmen“. Im Materialzelt holten wir uns einen Schlaghammer und mehrere Schaufeln und Eimer und sind mit dem „Stahrlight-Express“ nach Bachem gefahren. Als wir an der Ahr angekommen waren, haben wir gesehen, was die Flut angerichtet hatte. Durch die zerstörten Straßen zu laufen, gab uns ein sehr bedrückendes Gefühl. Es war kaum vorstellbar, dass hier vor wenigen Wochen noch Menschen unbeschwert gelebt hatten. Man kannte die Bilder aus den Medien, aber der Eindruck, wenn man vor Ort ist, kann man nicht beschreiben. Man geht von der Hauptstraße, die „aufgeräumt“ ist in die Nebenstraßen und sieht die Häuser, sie stehen leer und ohne Einrichtung da. Man kann noch die unglaubliche Höhe des Wasserstandes an den Wänden erkennen, Autos, die zertrümmert sind und Wege die total zerstört sind. Es wirkte, als hätte hier Krieg geherrscht. An unserem Einsatzort angekommen, wurden wir von dem Besitzer des Hauses, empfangen und direkt in unsere Aufgabe eingewiesen: Den durchnässten Boden eines Kellerraumes abstemmen, zerkleinern und anschließend in den bereitgestellten Hänger werfen. Der Keller und das Parterre waren nur noch ein Rohbau. Das Ehepaar lebte mit ihren erwachsenen Kindern und deren Partnern im 1. Stock ohne Heizung und die erste Zeit auch ohne Strom. Durch die zerstörten Straßen zu laufen, gab uns ein sehr bedrückendes Gefühl. Es war kaum vorstellbar, dass hier vor wenigen Wochen noch Menschen unbeschwert gelebt hatten. Man kannte die Bilder aus den Medien, aber der Eindruck, wenn man vor Ort ist, kann man nicht beschreiben. Man geht von der Hauptstraße, die „aufgeräumt“ ist in die Nebenstraßen und sieht die Häuser, sie stehen leer und ohne Einrichtung da. Man kann noch die unglaubliche Höhe des Wasserstandes an den Wänden erkennen, Autos, die zertrümmert sind und Wege die total zerstört sind. Es wirkte, als hätte hier Krieg geherrscht. An unserem Einsatzort angekommen, wurden wir von dem Besitzer des Hauses, empfangen und direkt in unsere Aufgabe eingewiesen: Den durchnässten Boden eines Kellerraumes abstemmen, zerkleinern und anschließend in den bereitgestellten Hänger werfen. Der Keller und das Parterre waren nur noch ein Rohbau. Das Ehepaar lebte mit ihren erwachsenen Kindern und deren Partnern im 1. Stock ohne Heizung und die erste Zeit auch ohne Strom. Zwei von uns haben gestemmt und die anderen haben einen Eimer nach dem anderen nach oben getragen und es war eine ungewohnte schwere Arbeit. Aber durch unsere Tragekette hatten wir eine gute Technik gefunden und sind schnell voranzukommen. Alle haben tatkräftig angepackt und die Arbeit hat unglaublich viel Spaß gemacht. Am Ende durften uns in den offenen Anhänger setzen und fuhren zurück zum Helfercamp in Grafschaft. Wir waren alle müde und kaputt aber bei bester Laune. Wir haben uns richtig gut gefühlt. Wir wussten nicht, dass Helfen so viel Spaß machen kann und einem ein so gutes Gefühl gibt. Als Klasse sind wir auch ein ganzes Stück näher zusammengerückt. 24.09.2021 Wieder an einem Freitag (deswegen nannten wir das Projekt „Friday for Fluthilfe) wurden wir (diesmal waren wir zu acht) in zwei kleinen VW-Bussen wieder nach Bad Neuenahr gebracht. Wir wurden in zwei Gruppen aufgeteilt, die männlichen Helfer haben in einem Haus erst eine Treppenhauswand aufgestemmt. Später haben sie im Keller desselben Hauses die Kellerdecke aufgestemmt. Diese Arbeit war sehr anstrengend, da zum einen die Stemmhammer schwer waren und zum anderen über Kopf gearbeitet werden musste. Der Mädchen aus der Klasse und Frau Wunderer haben die Deckentapete in einem anderen Haus abgerissen. Als wir das Haus betreten haben, waren wir wieder schockiert von dem Ausmaß der Zerstörung. Der alte Mann, der mit Krücken ging, erzählte uns, dass er mit seiner Frau in der Wohnung gelebt hatte. Seine Frau war aber in der Flutnacht allein in der Wohnung gewesen, da er selbst im Krankenhaus lag. Er wusste zwei Tage lang nicht, ob sie noch lebte oder was mit ihr war, da er sie nicht erreichen konnte. Sie hat aber glücklicherweise unversehrt überlebt. Den ganzen Tag sprach der Mann nicht viel, aber am Ende bei der Verabschiedung weinte er leise und sagte, er wäre so dankbar über unsere Hilfe. Auch diesen Tag haben wir sowohl nachdenklich als auch glücklich im Helfercamp ausklingen lassen. FSH 121/ Wunderer